Gut zu wissen
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Frischer Wind in unserem Operationsraum – und so läuft eine Operation bei uns ab


Ab Januar 2023 arbeitet Dr. Ronny Streubel für uns als Belegarzt Chirurgie und spezielle Orthopädie.
Wir freuen uns sehr, unser chirurgisches Angebot wieder etwas ausbauen zu können und insbesondere auch laparoskopische (minimal-invasive) Eingriffe, sowie Arthroskopien jetzt neu bei uns im Hause anbieten zu können.
Gerade bei der Kastration der Hündin ist die minimal-invasive Chirurgie mittels der sogenannten Schlüsselloch-Technik inzwischen state of the art: Die Rekonvaleszenz nach dem Eingriff ist deutlich kürzer und der Eingriff weniger schmerzhaft
Mit Nina Plump, TPA und VAT haben wir neu eine medizinische Praxisassistentin mit Zusatzausbildung im Fachgebiet Anästhesie im Team.
Diese Neuerungen sind uns Grund genug, sie im Rahmen unserer Rubrik «GUT ZU WISSEN» einmal als stiller Mitleser sozusagen mit unseren OP-Raum zu nehmen:
Bevor wir Ihren Liebling in Narkose legen, wird der Ablauf mit Ihnen als Tierbesitzer genau besprochen.
Der Patient wird nochmals gründlich untersucht und mittels eines kurzen Fragebogens erheben wir zusammen mit Ihnen zusätzliche Daten, welche für die Narkose relevant sind.
Tiermedizinische Praxisassistentin und operierender Arzt sorgen dafür, dass jedes Tier eine seinem Alter und Gesundheitszustand angepasste Narkose erhält. Dies wird vorgängig team-intern besprochen.
Allfällige Risiken werden sorgfältig abgewogen
Im Operationsraum wird wird der Patient dann zuerst «prämediziert», das heisst er bekommt eine erste vorbereitende Injektion, die dem Zwecke dient, Angst und Stress zu nehmen, damit das weitere Prozedere so ruhig als möglich ablaufen kann.
Gerne dürfen Sie in dieser Phase noch bei Ihrem Tier bleiben, wenn Sie möchten.
Sobald der gewünschte Entspannungszustand erreicht ist, wird unser tierischer Patient auf den Operationstisch gehoben, wo wir einen venösen Zugang mittels Venenkatheter legen und die Narkose mit einem direkt über den Katheter verabreichten Medikament einleiten.
Nun gleitet der Patient ins Land der Träume, das Bewusstsein ist ausgeschaltet.
Das ist der Moment, wo Sie als Tierhalter nun den Operationsraum verlassen.
Als nächstes wird der Patient intubiert und danach an das Narkosesystem angehängt.
Über das via Tubus fliessende Narkosegas-Sauerstoffgemisch steuern wir die Narkosetiefe während des gesamten Eingriffes.
Frau Plump begleitet und überwacht den Patienten während der Narkose. Dafür steht ein modernes Narkosegerät mit Überwachungsmonitor im Einsatz. Während der gesamten Narkosedauer wird das EKG aufgezeichnet, die Puls- und Atemfrequenz, sowie die Sauerstoffsättigung im Blut gemessen.
Ebenfalls wird regelmässig die Körpertemperatur überwacht. Das Auskühlen während der Narkose ist eines der Hauptrisiken für Narkosezwischenfälle. Deswegen werden die Patienten während der gesamten Narkosedauer und in der Aufwachphase gut warmgehalten
Durch den Trachealtubus können die Patienten im Notfall jederzeit beatmet werden, der Venenzugang erlaubt das rasche Verabreichen Kreislaufstabilisierender oder reanimierender Medikamente, sollte dies erforderlich sein.
Der schlafende Patient wird nun von einer weiteren tiermedizinischen Praxisassistentin für den geplanten Eingriff vorbereitet. Das Fell wird ausrasiert, die Operationsstelle wird steril gewaschen.
Nun kommt die eigentliche Arbeit des Chirurgen Je nach Eingriff assistiert ein zweiter Tierarzt oder eine tiermedizinische Praxisassistentin während der Operation.
Sobald die Operation beendet ist, wird der Patient vom Narkosegas genommen und erhält nun noch über mehrere Minuten Sauerstoff. Alle Monitore sind immer noch angeschlossen und zeigen uns die Vitalparameter unseres Patienten an.
Sobald die Patienten aufwachen und wieder einen Schluckreflex haben, wird der Trachealtubus entfernt.
Sie wechseln nun vom Operationsraum in den Aufwachraum, wo sie weiterhin in regelmässigen Abständen kontrolliert werden.
Bei sehr schmerzhaften Eingriffen behalten wir die Tiere gerne noch etwas länger bei uns, um eine adäquate Schmerztherapie in den ersten Stunden nach dem Eingriff optimal sicherzustellen.
Bei besonders ängstlichen Patienten darf der Tierbesitzer gerne bereits im Aufwachraum wieder bei seinem Liebling sein und die Zeit bis zum Nachhause gehen mit ihm gemeinsam verbringen.
Der Chirurg bespricht mit Ihnen den Operationsverlauf. Ebenfalls werden Sie genauestens instruiert, welche Medikamente Sie postoperativ noch verabreichen müssen und was es sonst noch in der Nachsorge zu beachten gilt.
In der Regel dürfen unsere Patienten die Praxis noch am Operationstag wieder verlassen und in die liebevolle häusliche Obhut entlassen werden.
Selbstverständlich ist unser Team immer für Ihre Fragen da, auch in den Tagen nach der Operation.
Zögern Sie also nicht, uns anzurufen.