Gut zu wissen

 

"Gut zu wissen", ist unserer Rubrik für Ihr Tier Wissen. Erfahren Sie Wissenswertes rund um die Tiergesundheit und Aktuelles aus unserer Praxis. Alles direkt von unseren TierärztInnen und TherapeutInnen.
lupe     im Archiv nachschlagen

Tips und Tricks zur Tablettenverabreichung bei Katzen

Die Ratlosigkeit steht den Tierbesitzern oft ins Gesicht geschrieben, wenn wir eine Tablettengabe für Katzen verordnen.

«Unmöglich» hören wir oft: «Meine Katze nimmt absolut keine Tabletten».

Zum Glück haben die Veterinärpharmazeuten in den letzten Jahren massiv aufgerüstet, was die Schmackhaftigkeit und Darreichungsform für Katzenmedikamente angeht:

Viele Tabletten sind inzwischen mit schmackhaftem Überzug versehen, es gibt Alternativen in flüssiger Form, Depot-Präparate, die vom Tierarzt mittels Injektion verabreicht werden können oder gar wirkstoffhaltige Crèmes die über das Einstreichen auf unbehaarte Haut (vorzugsweise die Ohrinnenseite) zur Wirkung gelangen.

Trotz all dieser Errungenschaften gibt es immer noch Medikamente, die wir nur in Tablettenform zur Verfügung haben.

Für ein paar Tage schafft man es vielleicht noch knapp, das Büsi zu überlisten.

Aber was, wenn eine mehrwöchige oder gar lebenslange Therapie ansteht?

Nicht alle Tabletten sind schmackhaft, so dass die Katzen sie freiwillig fressen.

Und auch nicht alle Tabletten dürfen zerteilt oder gemörsert werden. Daher ist es im Vorfeld wichtig die Packungsbeilage und/ oder die Anweisung des Tierarztes zu befolgen. Denn die Tablette soll ja im besten Fall nicht nur in die Katze rein, sondern auch ihre gewünschte Wirkung entfalten.

Manche Katzen lassen sich relativ einfach überlisten, indem die Tablette in einem kleinen Leckerbissen versteckt, und so verfüttert wird: Weit oben auf der Beliebtheitsskala: Leberwurstpaste! Aber auch ein Stückchen Butter, ein Pouletstück, die Lieblingskaustange wenig Nassfutter oder ein Häppchen Fisch kann ein Übriges tun.

Ebenfalls sehr bewährt hat sich der eigens für den Zweck der Tablettengabe entwickelte Snack «Pill Assist» von Royal Canin. Dabei handelt es sich um einen weichen formbaren und intensiv nach Fleisch riechenden Snack mit einer mittigen Vertiefung. Da kann man die Tablette reinstecken und den Snack zu einer Kugel zusammenkneten. Et voilà – schon ist der Tablettensnack präpariert.

Idealerweise versteckt sich nicht gleich im ersten Leckerbissen die Tablette, um die Katze nicht schon im Voraus misstrauisch zu machen. Sie kriegt die ersten zwei oder drei Leckerbissen ohne Tablette, dann folgt das Häppchen mit der Tablette drin gefolgt von einem weiteren «neutralen» «Amuse gueule».

Falls Miezi zu den besonders trickreichen Katzen gehört, die sich durch nichts in die Irre führen lässt, bleibt noch die direkte Verabreichung der Tablette ins Katzenmaul.

Dabei ist es wichtig im Handling der Katze so ruhig und sanft wie möglich vorzugehen.

Idealerweise hat man eine Hilfsperson zur Hand, welche die Katze vorsichtig hält.

Es kann ratsam sein, das Büsi in ein Handtuch zu wickeln, so dass die Vorderpfoten vom Tuch bedeckt und die menschlichen Hände vor Kratzern geschützt sind.

Die Katze wird so gehalten, dass sie nicht wegspringen kann (zum Beispiel zwischen den Beinen des kauernden Besitzers oder auf einem erhöhten Platz durch Arme und Körper begrenzt.

Nun wird der Kopf der Katze sanft festgehalten, Daumen und Zeigefinger sind seitlich am Mundwinkel platziert, während die andere Hand die Tablette zwischen Daumen und Zeigefinger hält. Alternativ kann auch ein Tabletteneingeber verwendet werden.

Der Kopf der Katze wird nun so geneigt, dass die Nase leicht nach oben zeigt.

Nun wird da Katzenmäulchen vorsichtig mit einem freien Finger der Tabletten haltenden Hand geöffnet, in dem die Schneidezähne im Unterkiefer sanft nach unten bewegt werden.

Sobald das Maul geöffnet ist, stecken Sie die Tablette mittig der Zunge so tief wie möglich ins Maul oder lassen sie quasi in die Tiefe fallen.

Die Tablette soll so tief und mittig wie möglich ins Maul, so dass die Katze sie nicht ausspucken kann.

Im Anschluss wird der Kopf wieder ein wenig nach unten geneigt, das Mäulchen zugehalten.

Durch sanftes Massieren des Kehlkopfes wird häufig das Schlucken ausgelöst. Alternativ kann auch wenig Leberwurstpaste oder Nassfutter ans Mäulchen gestrichen werden. Das wird dann abgeleckt und ebenfalls geschluckt und hilft zusätzlich den unter Umständen bitteren Tablettengeschmack zu neutralisieren.

Tabletten, die gut wasserlöslich sind und zerdrückt werden dürfen, kann man auch mit etwas Wasser in einer Spritze aufmischen und so verabreichen.

Das Ziel soll es immer sein (vor allem bei langfristig nötiger Tablettengabe), dass die Katze die Tabletteneingabe so positiv wie immer möglich verknüpft und immer mit einem besonderen Leckerchen belohnt wird, wenn sie sich kooperativ zeigt.

Wir freuen uns immer sehr über Besitzerberichte, wie den folgenden:

«Liebes Praxisteam, die Tablettengabe bei Möhrli funktioniert dank Ihrer hilfreichen Tricks hervorragend. Tatsächlich hätten wir nie gedacht, dass es so einfach sein kann.

Wir vergessen auch nie, die Tabletten morgens und abends zu geben. Können wir gar nicht: Denn Möhrli erinnert uns pünktlich zur Verabreichungszeit, dass es wieder Zeit für Ihr Lieblingsleckerli ist!»

Angiostrongylus vasorum - der Lungenwurm des Hundes auf dem Vormarsch

Lange Zeit fristete er ein Schattendasein neben seinen viel bekannteren Kollegen Bandwurm, Spul- und Hakenwurm.

Für den Hund sind Spulwurm, Hakenwurm und meistens auch Bandwurmbefall vergleichsweise harmlos und vor allem gut zu behandeln und recht einfach nachzuweisen. Die regelmässige Entwurmung dient hier nicht zuletzt dem Zweck, den Menschen vor einer Infektion zu schützen.

Denn ein Bandwurmbefall des Menschen kann- wenn auch selten- sehr ernste gesundheitliche Konsequenzen haben.

Der Befall mit dem Lungenwurm ist für den Hund eine ernste Sache!

Aber schauen wir uns doch zuerst einmal den Infektionsweg des Lungenwurmes kurz an:

Die Larven des Lungenwurmes leben in Nackt- und Gehäuseschnecken.

Nimmt der Hund nun eine solche Schnecke oder befallenen Schneckenschleim auf (was beim Grasfressen übrigens sehr schnell passieren kann) findet die Larve den Weg durch die Darmwand und via Lymph- und Blutsystem in die Lungengefässe.

6-8 Wochen nach der Infektion beginnen die inzwischen erwachsenen weiblichen Lungenwürmer mit der Eiablage. In den Blutkapillaren der Lunge schlüpfen die ersten Larvenstadien und wandern in die Lungenbläschen ein.

Von dort aus geht die Reise weiter: die Larven werden hochgehustet (oder via Flimmerhärchen hochge»flimmert», wieder abgeschluckt und danach mit dem Kot ausgeschieden.

Die Larven werden von den Schnecken wieder aufgenommen und so schliesst sich der Entwicklungszyklus von Angiostrongylus vasorum.

Die Klinik des Lungenwurmbefalles hat sehr viele Gesichter, was die Diagnostik nicht immer einfach macht:

Ein Lungenwurmbefall kann komplett unbemerkt bleiben.

Es sind plötzliche Todesfälle ohne vorhergehende Symptomatik beschrieben.

Mildes Husten oder hochgradiger Husten mit Atemnot kann ebenfalls Ausdruck eines Lungenwurmbefalles sein.

Besonders heimtückisch ist die Entwicklung einer Blutgerinnungsstörung, die nach aussen hin möglicherweise lange unbemerkt bleibt und zum Beispiel im Falle eines chirurgischen Eingriffes ungeahnte Probleme nach sich ziehen kann.

Eine sogenannte «Angiostrongylose kann sich aber auch mit ganz unspezifischen Symptomen wie Appetitlosigkeit und Leistungsminderung zeigen.

Sehr viel seltener können fehlgewanderte Larven in Gehirn, Harnblase, Niere oder vorderer Augenkammer zu entsprechenden klinischen Symptomen in diesen Organen führen.

Der Nachweis eines Lungenwurmbefalles ist einfach: Er kann entweder mittels Blutprobe erfolgen: dabei werden Antikörper auf den Lungenwurm nachgewiesen.

Alternativ und für den Hund komplett schmerzfrei kann auch eine Sammelkotprobe von drei Tagen zur Untersuchung auf Lungenwurmlarven in entsprechende Labors gesandt werden.

Die Behandlung des Lungenwurmbefalles geht über mehrere Wochen und sollte in jedem Fall unter guter Beobachtung des Patienten erfolgen.

Patienten mit milder Symptomatik können ambulant, solche mit schwerem Verlauf müssen unbedingt stationär behandelt werden.

Am besten ist es, mit einer wirksamen Prophylaxe einem Befall vorzubeugen.

Dafür gibt es verschiedene zugelassene Präparate, die sehr wirksam vor Lungenwurmbefall schützen.

Hunde, die nicht regelmässig prophylaktisch behandelt wurden, empfehlen wir vorgängig zu einem chirurgischen Eingriff zu testen!

Sicher ist (ver)sicher (t)

Soll ich mein Tier versichern?

Wir meinen: Ja!

Die medizinischen Standards in der Tiermedizin sind inzwischen vergleichbar mit jenen der Humanmedizin. Und das kostet Geld.

Für die allermeisten Menschen ist das Haustier nicht mehr «nur» ein Tier, sondern ein vollwertiges Familienmitglied.

Entsprechend sind die Tierbesitzer auch bereit, viel Geld in die Diagnostik und Behandlung Ihrer vierbeinigen Familienmitglieder zu investieren.

Und das nicht nur bei Krankheit und Unfall. Auch die prophylaktische Medizin nimmt einen immer wichtigeren Stellenwert ein: wir möchten unsere pelzigen Gefährten möglichst lange gesund an unserer Seite wissen.

Zahlen

Aktuell sind weniger als 10% der Haustiere versichert. Möglicherweise liegt das daran, dass viele Tierhalter gar nicht wissen, dass es Krankenversicherungen für Tiere gibt.

Die jährlichen Tierarztkosten zu budgetieren, ist schwierig, einmal abgesehen von Routineimpfungen und -entwurmungen.

Die Katze läuft vor ein Auto, der Hund verschluckt einen Fremdkörper: in beiden Fällen fallen schnell einmal Kosten über mehrerer tausend Franken an.

Braucht ein schwerkranker Patient längere intensiv-medizinische Betreuung in einer Klinik, laufen die Kosten rasch aus dem Ruder.

Und hier kommen die Versicherungen ins Spiel, die – je nach Leistungsumfang – für die Behandlungskosten abzüglich eines Selbstbehaltes aufkommen.

Leistungsumfang

Genaues Hinschauen vor dem Abschluss einer Tierversicherung lohnt sich in jedem Fall. Prämien und Leistungsumfang variieren stark: Von 70.-/Jahr für eine einfache Basisversicherung bis hin zu mehreren hundert Franken Jahresprämie für eine umfassendere Deckung.

Bei einigen Anbietern ist das Kostendach pro jährliche Behandlungen auf einen variablen und natürlich prämienabhängigen Betrag limitiert.

Einige übernehmen abzüglich Selbstbehalt 80 oder 90% der anfallenden Kosten, während andere die Kosten vollumfänglich decken.

Viele Versicherungen können nur bis zu einem gewissen Lebensalter des Patienten abgeschlossen werden, während andere auch ältere Tiere mit entsprechend nach oben angepassten Prämien noch in die Versicherung aufnehmen.

Erbkrankheiten sind oftmals vom Versicherungsumfang ausgeschlossen. Ebenso Erkrankungen, die das Tier bereits vor Abschluss der Versicherung hatte.

Zahnmedizinische Behandlungen sind vielfach im Deckungsumfang nicht enthalten. Sie sind aber bei sehr vielen Tieren im Laufe ihres Lebens notwendig und gerade Zahnextraktionen sind kostspielig.

Einige Versicherungsvarianten zahlen einen fixen Betrag jährlich an präventive Massnahmen (Impfung, Kastration und Ähnliches)

Gewisse Modelle zahlen einen fixen Betrag pro Jahr für komplementäre Behandlungen, wie Physiotherapie, Homöopathie, Akupunktur und Ähnliche.

Die meisten Versicherungsmodelle arbeiten so, dass der Tierbesitzer zuerst in die Vorkasse geht und den Betrag dann später zurückerstattet bekommt.

Auch gibt es Versicherungsanbieter, die die Unterbringung des Haustieres bei unvorhergesehenem Krankenhausaufenthalt des Besitzers übernehmen.

Die meisten Versicherer empfehlen eine jährliche tierärztliche Kontrolle und behalten sich vor, den Leistungsumfang zu kürzen, wenn der Patient nicht regelmässig untersucht wird und/ oder die Tierhalter sich nicht an die Therapieempfehlungen der behandelnden Ärzte halten.

Who is who im Versicherungsdschungel

Die bekanntesten Tierversicherungen sind Animalia, Wau-Miau und Epona.

Alle drei Anbieter haben verschiedene Modelle zur Auswahl und allen Dreien ist gemeinsam, dass sie vergleichsweise moderate Prämien bei solider Leistung bieten.

Neuer im Geschäfts sind die beiden Anbieter Smart Paws und Calingo.

Smart Paws hat keine Altersbegrenzung und Erbkrankheiten sind von der Versicherung gedeckt.

Die Auszahlung erfolgt innerhalb von 7 Tagen beziehungsweise kann auch direkt mit der Tierarztpraxis abgewickelt werden, so dass der Tierbesitzer gar kein Geld in die Hand nehmen muss.

Die Leistungsabdeckung ist sehr gut, und schliesst beispielsweise auch Physiotherapie mit ein.

Mit einem maximalen Behandlungskostendach von Fr. 10000 pro Jahr dürften auch die meisten Fälle gut gedeckt sein. Für den Besitzer fallen lediglich Fr. 100.- pro Diagnosestellung an. Der Restbetrag wird vollumfänglich gedeckt.

Allerdings sind die Prämien im Vergleich mit anderen Anbietern deutlich höher.

Der Versicherer «Calingo» ist ebenfalls neu im Geschäft und arbeitet in Kooperation mit der SWICA

Auch hier wird ohne Altersbegrenzung versichert. Calingo wirbt dafür, dass es keinen Selbstbehalt, sondern eine jährliche Franchise gibt. Die Schadensabwicklung wird auch hier rasch und unbürokratisch versprochen.

Auch Zahnbehandlungen sind bei diesem Versicherer mitversichert.

Die Prämien steigen mit zunehmendem Alter des Haustieres nicht.

Ausgeschlossen wird bei diesem Anbieter alles, was im Zusammenhang mit Extremzuchten steht. Darunter fallen zum Beispiel auch Operationen, die brachycephalen Rassen das Atmen erleichtern sollen.

...ist das nicht ein Nervengift?


Unzählige Male sind wir alljährlich im Frühling mit dieser Frage konfrontiert, wenn es um die Zeckenprophylaxe geht.

Einerseits finden alle unsere Kunden die kleinen vielbeinigen Lästlinge ziemlich gruselig. Niemand mag auf dem weissen Spannteppich auf eine vollgesogene Zecke treten.

Und schon gar nicht möchte man riskieren, dass das geliebte Haustier sich mit einer durch Zecken übertragbaren Krankheit infiziert.

Dennoch ist auch die Angst vor den zugelassenen Wirkstoffen beachtlich.

Fast könnte man meinen, man müsse sich zwischen Pest und Cholera entscheiden.

Viel unkritischer stehen manche Tierhalter pflanzlichen Wirkstoffen gegenüber. Kokosfett, Knoblauchpulver und Schwarzkümmelöl, um nur einige zu nennen, werden gerne im Kampf gegen Parasiten eingesetzt.

Doch sind pflanzliche Wirkstoffe nebenwirkungsfrei?

Gibt es eine wissenschaftliche Evidenz für ihre Wirkung und sind die chemischen Antiparasitika wirklich so schlecht, wie ihr Ruf?

Tatsächlich findet man zum Beispiel für die Wirksamkeit von Knoblauch, wie auch von Schwarzkümmelöl am Menschen durchgeführte Studien, die darauf hinweisen, dass bei entsprechend regelmässiger Einnahme das Risiko von Zecken gebissen zu werden, abnimmt.

Allerdings müsste man täglich 2 Knoblauchzehen verzehren, um diese Wirkung zu erzielen.

Doch Vorsicht: Knoblauch ist für Hunde toxisch.

Schwarzkümmelöl in höheren Dosen oder andauernd eingenommen, ist schädlich für die Leber.

Für die Wirksamkeit von Bernstein existieren zwar einige Theorien, jedoch keine eigentliche Studie.

Ähnlich sieht die Studienlage für die sogenannten «effektiven Mikroorganismen» kurz EM aus: es gibt keine Studien, welche die Wirksamkeit von EM im Zusammenhang mit reduziertem Zeckenbefall belegt. «Wer heilt, hat recht», ist hier die Devise: gibt es doch immer wieder Berichte von Tierhaltern, die feststellen, dass von den EM-Halsbändern eine gewisse Wirkung auszugehen scheint.

Wenn wir uns der Schulmedizin zuwenden, sind primär drei Hauptwirkstoffe zur Abwehr von Ektoparasiten im Einsatz: Permethrin, Fipronil und Flurolaner.

Die Studienlage aller drei Wirkstoffe ist sehr umfangreich. Bis nämlich ein Präparat von der Swiss medic zugelassen wird, durchläuft es umfangreiche, kostspielige und aufwändige Tests. Und erst, wenn es die alle bestanden hat, darf es als Medikament auf den Markt

So steht es auf der Website der Swissmedic beschrieben:

«Die Abteilung Tierarzneimittel der Swissmedic ist zuständig für die Zulassung von Tierarzneimitteln.

Sie befasst sich mit der Qualität, der Sicherheit und Wirksamkeit von Tierarzneimitteln im Rahmen von Neuanmeldungen, Zulassungserweiterungen und Zulassungsänderungen.

Die Beurteilung der Zulassungsunterlagen zu Tierarzneimitteln wird in der Abteilung Tierarzneimittel durch interne, und auch durch externe Experten sichergestellt.

Regulatorische Fragen und solche zur Versorgung mit Tierarzneimitteln koordiniert die Abteilung regelmässig im Rahmen des Roundtable mit der schweizerischen Tierarzneimittelindustrie, Vertretern der Tierärzteschaft oder schweizerischen Behörden wie dem Bundesamt für Lebensmittel und Veterinärwesen (BLV).

Der Austausch mit nationalen und internationalen Behörden zu Tierarzneimittel-spezifischen Fragestellungen ist wichtig und wird je nach Bedarf genutzt.

Die Abteilung Tierarzneimittel übernimmt des weiteren Überwachungsaufgaben im Bereich der Tierarzneimittel, bearbeitet Meldungen zu unerwünschten Wirkungen und äussert sich zu sicherheitsrelevanten Themen wie illegale Importe oder Abgrenzungsfragen.»

Alle drei Wirkstoffe wirken als Nervengift – und jetzt kommts: als Nervengift für die Arthropoden. Hoch selektiv wirken sie auf deren Nervensystem, führen zu Koordinationsstörungen, Lähmungen und zum Tod der Zielspezies.

Sie sind KEIN Nervengift für unsere Patienten.

Im Unterschied zu allen vorher erwähnten pflanzlichen Varianten gibt es unter den chemischen Präparaten Medikamente mit einem repellenten Effekt (gilt für alle Markennamen mit dem Wirkstoff Permethrin): diese Medikamente wirken bereits VOR dem Blutsaugeakt, sprich: auch bei rasch übertragbaren Krankheiten, die wir aktuell vor allem in südlichen Gefilden beobachten, schützen sie sehr zuverlässig vor Zeckenstichen.

Allfällige Nebenwirkungen sind, im Gegensatz zu den pflanzlichen Heilmitteln sehr gut und ausführlich dokumentiert. Nebenwirkungen können und sollen von Tierärzten via Pharmakovigilance gemeldet werden. So bleibt die Datenbank aktuell und Packungsbeilagen werden bei Bedarf auch anagepasst.

Die Häufigkeit von Nebenwirkungen wird ebenfalls sehr transparent dokumentiert. Beim Produkt «Bravecto» beispielsweise, wird als «sehr seltene» Nebenwirkung von Krampfanfällen, Ataxien oder Lethargie berichtet.

Dabei darf man sich vor Augen führen, dass «sehr selten» bedeutet: weniger als 1 von 10000 Tieren sind davon betroffen. Also sehr, sehr wenige.

Solche detaillierten Zahlen liegen uns zu allen Produkten aus der Alternativmedizin leider nicht vor.

Unsere Empfehlung ist deshalb klar: überall wo ein erhebliches Risiko für eine ernsthafte Erkrankung, möglicherweise mit Spätfolgen oder Todesfolge besteht, sollte ein Zeckenschutzmittel verwendet werden, dass das Risiko für einen Zeckenbefall nicht zur etwas minimiert, sondern möglichst zuverlässig ausschaltet.

Ein Plädoyer fürs Maulkorbtraining

Mittwochmorgen in der Tierarztpraxis. Ein mittelgrosser Hund, nennen wir ihn Wau, hat einen Termin zum Krallen schneiden.

«Nur» Krallen schneiden. Eigentlich keine grosse Geschichte.

Wäre da nicht das Problem, dass Wau aufgrund negativer Erfahrungen beim Krallen schneiden und beim Tierarzt furchtbare Angst hat und dementsprechend schon im Wartebereich sehr gestresst ist und aufgeregt hechelt.

Bald ist klar: Wau würde auch von seinen Zähnen Gebrauch machen, würde ich sein Warnen ignorieren und mich seinen Pfoten nähern.

Wir brauchen also einen Maulkorb.

Und damit stehen wir schon vor dem nächsten Problem: Wau mag sich keinen Maulkorb anziehen lassen. Beim Versuch, das Körbchen über die Schnauze zu legen, wehrt er sich standhaft und schnappt sogar nach seiner Besitzerin.

10 Minuten und viele Versuche später gelingt es dann doch, den Maulkorb anzulegen.

Schwierig zu sagen, wer gerade mehr Stress hat: Wau oder seine Besitzerin.

Das Krallen schneiden geht schnell. Innert weniger Minuten darf das Körbchen wieder vom Schnäuzchen und die Krallen sind akkurat gekürzt.

Die Protagonisten dieser Geschichte sind frei erfunden. Die Geschichte dahinter erleben wir so und ähnlich aber immer wieder.

Wie viel stressfreier wäre es doch, wenn die Hunde in entspannter Umgebung zu Hause ein positives Maulkorbtraining durchlaufen würden.

Für einen an den Maulkorb gewöhnten Hund, ist das Tragen desselben überhaupt kein Drama.

Er hat positiv ermittelt bekommen, dass es sich für ihn lohnt, seine Schnauze freiwillig in das Körbchen zu halten. In kleinen Schritten hat man ihm vermittelt, dass nichts Böses geschieht, wenn der Maulkorb angelegt wird. Und selbstverständlich wird er für seine Mitarbeit auch ordentlich belohnt.

Wie angenehm wäre es doch für Besitzer, Hund und Tierarzt, wenn dieser Ablauf, zu Hause mehrfach geübt und erprobt einfach ganz selbstverständlich funktionieren würde und der Stress sich dann «nur» noch auf die Behandlung an sich bezöge.

Ich könnte an dieser Stelle noch viel weiter gehen und mir wünschen, dass viel mehr Hunde ein gutes «Medical Training» erlernen würden. Es für sie selbstverständlich wäre, sich berühren zu lassen, auch von einer fremden Person. Dazu gehört auch, dass der Hund beigebracht kriegt, dass er eine Entscheidung treffen darf für oder gegen die Behandlung. Man nennt das «Kooperationssignal».

Er lernt also, dass er gar nicht die Zähne gebrauchen muss, sondern frei Schnauze mitteilen darf, wenn ihm etwas zu viel wird, und er nicht mehr in dieser Situation bleiben möchte.

Dann bräuchte es weniger Maulkörbe und es gäbe mehr Hunde, die im Vertrauen und entspannt zum Tierarzt kämen.

Zugegebenermassen erfordern diese Trainings Zeit, Geduld und das entsprechende Know How.

Man kann natürlich auch einfach hoffen, dass man nie oder doch zumindest so wenig wie möglich zum Tierarzt muss.

Aber wenn doch, ja dann hilft es eben ganz entscheidend, wenn man schon mal ein wenig für den Ernstfall trainiert hat.

Auch wenn hier vornehmlich von Hunden gesprochen wird. Natürlich kann man auch die Katze entsprechend für den Tierarztbesuch vorbereiten.

Oft genug ist das Katzenkörbchen in den Augen des Stubentigers das Vorzimmer zur Hölle, das signalisiert: gleich geht’s ab zum Tierarzt, gleich kommt etwas Unangenehmes auf mich zu.

Eine entsprechend positive Assoziation mit dem Katzenkorb kann durchaus antrainiert werden: Der Transportkorb wird nicht nur für den Tierarztbesuch aus dem Keller geholt, sondern steht auch sonst in der guten Stube. Die Katze wird auch mal in der Transportkiste gefüttert. Das Training kann sogar so weit gehen, dass man alle Schritte bis hin zur Autofahrt so kleinschrittig und positiv übt, dass zumindest der Transport bis zum Tierarzt selbstverständlich und stressfrei über die Bühne geht.

Frischer Wind in unserem Operationsraum – und so läuft eine Operation bei uns ab


Ab Januar 2023 arbeitet Dr. Ronny Streubel für uns als Belegarzt Chirurgie und spezielle Orthopädie.
Wir freuen uns sehr, unser chirurgisches Angebot wieder etwas ausbauen zu können und insbesondere auch laparoskopische (minimal-invasive) Eingriffe, sowie Arthroskopien jetzt neu bei uns im Hause anbieten zu können.
Gerade bei der Kastration der Hündin ist die minimal-invasive Chirurgie mittels der sogenannten Schlüsselloch-Technik inzwischen state of the art: Die Rekonvaleszenz nach dem Eingriff ist deutlich kürzer und der Eingriff weniger schmerzhaft
Mit Nina Plump, TPA und VAT haben wir neu eine medizinische Praxisassistentin mit Zusatzausbildung im Fachgebiet Anästhesie im Team.
Diese Neuerungen sind uns Grund genug, sie im Rahmen unserer Rubrik «GUT ZU WISSEN» einmal als stiller Mitleser sozusagen mit unseren OP-Raum zu nehmen:
Bevor wir Ihren Liebling in Narkose legen, wird der Ablauf mit Ihnen als Tierbesitzer genau besprochen.
Der Patient wird nochmals gründlich untersucht und mittels eines kurzen Fragebogens erheben wir zusammen mit Ihnen zusätzliche Daten, welche für die Narkose relevant sind.
Tiermedizinische Praxisassistentin und operierender Arzt sorgen dafür, dass jedes Tier eine seinem Alter und Gesundheitszustand angepasste Narkose erhält. Dies wird vorgängig team-intern besprochen.
Allfällige Risiken werden sorgfältig abgewogen
Im Operationsraum wird wird der Patient dann zuerst «prämediziert», das heisst er bekommt eine erste vorbereitende Injektion, die dem Zwecke dient, Angst und Stress zu nehmen, damit das weitere Prozedere so ruhig als möglich ablaufen kann.
Gerne dürfen Sie in dieser Phase noch bei Ihrem Tier bleiben, wenn Sie möchten.
Sobald der gewünschte Entspannungszustand erreicht ist, wird unser tierischer Patient auf den Operationstisch gehoben, wo wir einen venösen Zugang mittels Venenkatheter legen und die Narkose mit einem direkt über den Katheter verabreichten Medikament einleiten.
Nun gleitet der Patient ins Land der Träume, das Bewusstsein ist ausgeschaltet.
Das ist der Moment, wo Sie als Tierhalter nun den Operationsraum verlassen.
Als nächstes wird der Patient intubiert und danach an das Narkosesystem angehängt.
Über das via Tubus fliessende Narkosegas-Sauerstoffgemisch steuern wir die Narkosetiefe während des gesamten Eingriffes.
Frau Plump begleitet und überwacht den Patienten während der Narkose. Dafür steht ein modernes Narkosegerät mit Überwachungsmonitor im Einsatz. Während der gesamten Narkosedauer wird das EKG aufgezeichnet, die Puls- und Atemfrequenz, sowie die Sauerstoffsättigung im Blut gemessen.
Ebenfalls wird regelmässig die Körpertemperatur überwacht. Das Auskühlen während der Narkose ist eines der Hauptrisiken für Narkosezwischenfälle. Deswegen werden die Patienten während der gesamten Narkosedauer und in der Aufwachphase gut warmgehalten
Durch den Trachealtubus können die Patienten im Notfall jederzeit beatmet werden, der Venenzugang erlaubt das rasche Verabreichen Kreislaufstabilisierender oder reanimierender Medikamente, sollte dies erforderlich sein.
Der schlafende Patient wird nun von einer weiteren tiermedizinischen Praxisassistentin für den geplanten Eingriff vorbereitet. Das Fell wird ausrasiert, die Operationsstelle wird steril gewaschen.
Nun kommt die eigentliche Arbeit des Chirurgen Je nach Eingriff assistiert ein zweiter Tierarzt oder eine tiermedizinische Praxisassistentin während der Operation.
Sobald die Operation beendet ist, wird der Patient vom Narkosegas genommen und erhält nun noch über mehrere Minuten Sauerstoff. Alle Monitore sind immer noch angeschlossen und zeigen uns die Vitalparameter unseres Patienten an.
Sobald die Patienten aufwachen und wieder einen Schluckreflex haben, wird der Trachealtubus entfernt.
Sie wechseln nun vom Operationsraum in den Aufwachraum, wo sie weiterhin in regelmässigen Abständen kontrolliert werden.
Bei sehr schmerzhaften Eingriffen behalten wir die Tiere gerne noch etwas länger bei uns, um eine adäquate Schmerztherapie in den ersten Stunden nach dem Eingriff optimal sicherzustellen.
Bei besonders ängstlichen Patienten darf der Tierbesitzer gerne bereits im Aufwachraum wieder bei seinem Liebling sein und die Zeit bis zum Nachhause gehen mit ihm gemeinsam verbringen.
Der Chirurg bespricht mit Ihnen den Operationsverlauf. Ebenfalls werden Sie genauestens instruiert, welche Medikamente Sie postoperativ noch verabreichen müssen und was es sonst noch in der Nachsorge zu beachten gilt.
In der Regel dürfen unsere Patienten die Praxis noch am Operationstag wieder verlassen und in die liebevolle häusliche Obhut entlassen werden.
Selbstverständlich ist unser Team immer für Ihre Fragen da, auch in den Tagen nach der Operation.
Zögern Sie also nicht, uns anzurufen.

Der Praxis Webauftritt im neuen Gewand

13 Jahre sind seit der Gründung der Praxis für das Tier vergangen. Und wir alle haben in dieser Zeit ein wenig Patina angesetzt – auch unser Webauftritt. Höchste Zeit also, unser Auftreten zu verjüngen und den Bedürfnissen der heutigen Zeit anzupassen.

So ist die neue Site auch auf den mobilen Gebrauch ausgelegt. Sie kann bequem vom Handy oder Tablet aus bedient werden, ohne dass die Übersicht verloren geht. Alles ist nun benutzerfreundlich und intuitiv gestaltet und die wichtigsten Inhalte und Informationen sind bereits auf der Startseite ersichtlich. Wer sich in die Details vertiefen mag, kann das natürlich auch und findet einiges mehr an Informationen.

Bald wird noch ein Online-Terminbuchungssystem aufgeschaltet und ergänzend dazu ein Login Bereich für unsere Kunden. Wozu genau und wie der Login Bereich genutzt werden kann, werden wir in Kürze an dieser Stelle verraten.

Trotz aller Veränderung, unser Credo bleibt unverändert gleich: Die Praxis für das Tier – rundum verstanden und richtig behandelt!