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Tips und Tricks zur Tablettenverabreichung bei Katzen

Die Ratlosigkeit steht den Tierbesitzern oft ins Gesicht geschrieben, wenn wir eine Tablettengabe für Katzen verordnen.

«Unmöglich» hören wir oft: «Meine Katze nimmt absolut keine Tabletten».

Zum Glück haben die Veterinärpharmazeuten in den letzten Jahren massiv aufgerüstet, was die Schmackhaftigkeit und Darreichungsform für Katzenmedikamente angeht:

Viele Tabletten sind inzwischen mit schmackhaftem Überzug versehen, es gibt Alternativen in flüssiger Form, Depot-Präparate, die vom Tierarzt mittels Injektion verabreicht werden können oder gar wirkstoffhaltige Crèmes die über das Einstreichen auf unbehaarte Haut (vorzugsweise die Ohrinnenseite) zur Wirkung gelangen.

Trotz all dieser Errungenschaften gibt es immer noch Medikamente, die wir nur in Tablettenform zur Verfügung haben.

Für ein paar Tage schafft man es vielleicht noch knapp, das Büsi zu überlisten.

Aber was, wenn eine mehrwöchige oder gar lebenslange Therapie ansteht?

Nicht alle Tabletten sind schmackhaft, so dass die Katzen sie freiwillig fressen.

Und auch nicht alle Tabletten dürfen zerteilt oder gemörsert werden. Daher ist es im Vorfeld wichtig die Packungsbeilage und/ oder die Anweisung des Tierarztes zu befolgen. Denn die Tablette soll ja im besten Fall nicht nur in die Katze rein, sondern auch ihre gewünschte Wirkung entfalten.

Manche Katzen lassen sich relativ einfach überlisten, indem die Tablette in einem kleinen Leckerbissen versteckt, und so verfüttert wird: Weit oben auf der Beliebtheitsskala: Leberwurstpaste! Aber auch ein Stückchen Butter, ein Pouletstück, die Lieblingskaustange wenig Nassfutter oder ein Häppchen Fisch kann ein Übriges tun.

Ebenfalls sehr bewährt hat sich der eigens für den Zweck der Tablettengabe entwickelte Snack «Pill Assist» von Royal Canin. Dabei handelt es sich um einen weichen formbaren und intensiv nach Fleisch riechenden Snack mit einer mittigen Vertiefung. Da kann man die Tablette reinstecken und den Snack zu einer Kugel zusammenkneten. Et voilà – schon ist der Tablettensnack präpariert.

Idealerweise versteckt sich nicht gleich im ersten Leckerbissen die Tablette, um die Katze nicht schon im Voraus misstrauisch zu machen. Sie kriegt die ersten zwei oder drei Leckerbissen ohne Tablette, dann folgt das Häppchen mit der Tablette drin gefolgt von einem weiteren «neutralen» «Amuse gueule».

Falls Miezi zu den besonders trickreichen Katzen gehört, die sich durch nichts in die Irre führen lässt, bleibt noch die direkte Verabreichung der Tablette ins Katzenmaul.

Dabei ist es wichtig im Handling der Katze so ruhig und sanft wie möglich vorzugehen.

Idealerweise hat man eine Hilfsperson zur Hand, welche die Katze vorsichtig hält.

Es kann ratsam sein, das Büsi in ein Handtuch zu wickeln, so dass die Vorderpfoten vom Tuch bedeckt und die menschlichen Hände vor Kratzern geschützt sind.

Die Katze wird so gehalten, dass sie nicht wegspringen kann (zum Beispiel zwischen den Beinen des kauernden Besitzers oder auf einem erhöhten Platz durch Arme und Körper begrenzt.

Nun wird der Kopf der Katze sanft festgehalten, Daumen und Zeigefinger sind seitlich am Mundwinkel platziert, während die andere Hand die Tablette zwischen Daumen und Zeigefinger hält. Alternativ kann auch ein Tabletteneingeber verwendet werden.

Der Kopf der Katze wird nun so geneigt, dass die Nase leicht nach oben zeigt.

Nun wird da Katzenmäulchen vorsichtig mit einem freien Finger der Tabletten haltenden Hand geöffnet, in dem die Schneidezähne im Unterkiefer sanft nach unten bewegt werden.

Sobald das Maul geöffnet ist, stecken Sie die Tablette mittig der Zunge so tief wie möglich ins Maul oder lassen sie quasi in die Tiefe fallen.

Die Tablette soll so tief und mittig wie möglich ins Maul, so dass die Katze sie nicht ausspucken kann.

Im Anschluss wird der Kopf wieder ein wenig nach unten geneigt, das Mäulchen zugehalten.

Durch sanftes Massieren des Kehlkopfes wird häufig das Schlucken ausgelöst. Alternativ kann auch wenig Leberwurstpaste oder Nassfutter ans Mäulchen gestrichen werden. Das wird dann abgeleckt und ebenfalls geschluckt und hilft zusätzlich den unter Umständen bitteren Tablettengeschmack zu neutralisieren.

Tabletten, die gut wasserlöslich sind und zerdrückt werden dürfen, kann man auch mit etwas Wasser in einer Spritze aufmischen und so verabreichen.

Das Ziel soll es immer sein (vor allem bei langfristig nötiger Tablettengabe), dass die Katze die Tabletteneingabe so positiv wie immer möglich verknüpft und immer mit einem besonderen Leckerchen belohnt wird, wenn sie sich kooperativ zeigt.

Wir freuen uns immer sehr über Besitzerberichte, wie den folgenden:

«Liebes Praxisteam, die Tablettengabe bei Möhrli funktioniert dank Ihrer hilfreichen Tricks hervorragend. Tatsächlich hätten wir nie gedacht, dass es so einfach sein kann.

Wir vergessen auch nie, die Tabletten morgens und abends zu geben. Können wir gar nicht: Denn Möhrli erinnert uns pünktlich zur Verabreichungszeit, dass es wieder Zeit für Ihr Lieblingsleckerli ist!»